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Festivals
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29. Internationales Bremer Symposium zum Film

06.05.2026 bis 09.05.2026
Ort: Bremen, City 46
Festival-Niveau: Semiprofi
Ausschreibung: International
Anmeldeschluss:
Alter: - bis -

Internationales Bremer Symposium zum Film Beschreibung:
Zum Auftakt zeigt Vardas autobiografischer Film AGNÈS STRÄNDE (2008), wie sie sich mit ihrem Leben, ihrem Alter, ihren Beziehungen und ihren Filmen befasst. Zuvor spricht Christa Blümlinger (Paris) über Vardas kreative Wechselspiele zwischen Film, Fotografie und Malerei. Vardas essayistische Methode der Cinécriture versteht sich auf das Aufsammeln, Reflektieren und Assoziieren von Stoffen, Bildern und Geschichten.

In dem Zusammenhang sprechen Linda Waack (Zürich) über Vardas „Resteverwertung“ als kreative und politische Praxis und Bettina Henzler (Köln) über das Moment des Spielerischen als Geste der Autorinnenschaft. Als Besonderheit der Cinécriture beleuchten Stefan Drees (Berlin) Vardas Einsatz von Musik und Mathias Barkhausen (Berlin) ihr Spiel mit dokumentarischen und fiktionalisierenden Verfahren.

Varda erzählt wiederkehrend von weiblicher Solidarität und körperlicher Selbstbestimmung. In VOGELFREI (1985) erscheint die Landstreicherin Mona einerseits frei und unabhängig, andererseits dem patriarchalen System ausgesetzt. Kelley Conway (Madison) stellt den Film in Kontext zu feministischen Produktionen der 1980er bei Chantal Akerman und Coline Serreau.

Auch bereits bei Vardas internationalen Durchbruch mit MITTWOCH ZWISCHEN 5 UND 7 (1961) zeichnet sich eine dezidiert feministische Perspektive ab. Die Hauptfigur Cléo löst sich darin aus der männlichen Schaulust und findet ihren eigenen Blick als Flaneuse durch Paris der 1960er, wie Sahar Daryab (Bamberg) nachzeichnen wird.

Weitere Themen in diesem Kontext drehen sich um weibliche Autoportraits bei Friederike Horstmann (Berlin) und die Vereinbarkeit von Film und Familie bei Dennis Göttel (Berlin). Zudem vertiefen Shirley Jordan (Newcastle) und Colleen Kennedy-Karpat (Ankara), wie Varda in ihren Filmen Altern und Care bzw. Mutterschaft verhandelt.

Vardas Modernismus zeigt sich zudem in der filmisch reflektierten Solidarität mit Gruppen des politischen und ästhetischen Widerstands, etwa in ihren Amerikafilmen SALUT LES CUBAINS (1963), dem sich Marta Muñoz-Aunión (Frankfurt a.M.) sowie Lars Nowak (Erlangen-Nürnberg) widmen, oder MENSCHENGESICHTER (1981). Letzterer wird in Vardas Werk selten besprochen oder aufgeführt und bildet – nach dem Vortrag von Bernhard Groß (Jena) über die reflexiven New-York-Interviews zwischen Varda und Pier Paolo Pasolini – den Abschluss.
Das Filmsymposium wendet sich mit der engen Verzahnung von öffentlichen Vorträgen, Filmvorführungen und Filmgesprächen an das filminteressierte Kinopublikum und an Fachbesucher*innen. Es ist eine langjährige Kooperation zwischen dem CITY 46 / Kommunalkino Bremen e.V. und der AG Filmwissenschaft / FB 9 Kulturwissenschaften, ZeMKI und wird gefördert durch die nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/ Bremen mbH und die DFG. Für die 29. Ausgabe kooperiert das Bremer Filmsymposium mit dem Berlin Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V. im Rahmen des Wanderprojekts Arsenal on Location.

Internet: www.uni-bremen.de/film/filmkultur/filmsymposium/aktuelles-filmsymposium

E-mail:

Gefördert vom:

Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Im Rahmen des:

Kinder- und Jugendplan des Bundes